Facebook, Instagram und Co. löschen? Passe ich noch in diese Welt? Social Media Bubble entfliehen…
Ich ecke an — überall! Nicht nur bei Menschen, sondern vor allem bei diesen unsichtbaren Mauern aus Regeln, Algorithmen und Bevormundung. Facebook, Instagram, Pinterest – sie sagen mir, was ich denken soll, wie ich mich zu verhalten habe, was trendy ist und was nicht. Aber ich spiele da nicht mit!
Warum will ich immer genau das, was nicht geht? Warum jage ich Ideen hinterher, die nicht umsetztbar sind? Bin ich wirklich so „anders“? Oder ist diese Welt einfach zu klein, zu eng, zu kontrolliert für Leute wie mich?
Jeder ist frei zu denken, nur die Wenigsten tun es im Social Media
Diese scheinbar „kostenlosen“ Apps und Dienste? Ein einziges, perfides Geschäft mit meiner Zeit, meiner Aufmerksamkeit, meinem Leben. Es geht nicht um mich – es geht nur um ihr Geld. Und ich? Ich weigere mich, Teil dieses Spiels zu sein.
Warum? Weil ich meine Freiheit nicht verkaufe. Weil ich nicht in ihr Raster passe – nicht ihre Norm akzeptiere. Weil ich mehr will als Konsum, mehr als das endlose Scrollen, mehr als das Hamsterrad aus Likes und Followern.
Bin ich also ein Rebell? Eine Ausgestoßene? Oder einfach nur jemand, der den Mut hat, Nein zu sagen, wenn alle Ja schreien?
Vielleicht bin nicht ich die „Falsche“. Vielleicht ist die Welt einfach nicht mehr die, die sie vorgibt zu sein. Und wenn das so ist – dann will ich raus. Ich will anders denken, anders fühlen, anders leben.
Und wenn das bedeutet, dass ich anecke – dann soll es so sein. Denn lieber anecken, als in der grauen Masse untergehen.
Like ich Dein Bild, likest Du mein…
Ich like, weil mir ein Bild oder ein Beitrag wirklich gefällt –
oder like ich, weil ich selbst ein Like zurückhaben will?
Ehrlich?
Oft ist es doch eher ein stummes Geschäft:
„Ich sehe dich – siehst du mich auch?“
Ein Winken durch die algorithmische Masse.
Ein Zucken im Daumen – das nächste Bild wartet schon.
Was bleibt von dem, was wir da gesehen haben?
Ein Gefühl? Ein Gedanke? Oder nur ein Pixelrauschen?
Ich frage mich manchmal, wie viele dieser Likes echte Wertschätzung sind.
Und wie viele nur ein Versuch, nicht unterzugehen in der Flut.
Ein digitales Nicken. Ein Händedruck mit Emoji.
Dabei steckt in manchen Beiträgen echte Arbeit, Herzblut, Haltung.
Und andere sind nur laut, bunt, angepasst an den Zeitgeist.
Was ist der Unterschied? Und sehen wir ihn überhaupt noch?
Wie ich dazu komme?
Facebook!!
Ich hatte dort eine Seite für meine Fotos – erst LKWs, dann eine für meine Wildlifefotografie. Und was wurde mir dort angezeigt? Werbung über Werbung, und ständig die Aufforderung: „Schalte Werbung, erhöhe deine Reichweite!“ Jeden Tag posten, um sichtbar zu bleiben – ein Spiel, das ich nie spielen wollte.
Irgendwann merkte ich: Die denken, ich sei ein Unternehmen, das damit Geld verdient. Dabei will ich doch nur meine Bilder zeigen – Menschen erreichen, die sie wirklich sehen wollen. Aber nein: Ich sollte dafür bezahlen, dass Leute, die mir bereits folgen, meine Beiträge überhaupt zu Gesicht bekommen?! BITTE WAS?!
Da habe ich die Reißleine gezogen.
Ich entdeckte, dass man auch einem privaten Account folgen kann. Von meinen rund 700 Followern wechselte nur ein Bruchteil mit – aber das war mir egal. Ich löschte beide Seiten.
Es war eine Befreiung.
Instagram? Threads? Gelöscht.
Threads habe ich eh nie verstanden – vielleicht bin ich dafür zu alt. Und Instagram zwingt mich in Formate, die einfach nicht zu meinen Bildern passen.
Und dann dieser Zwangs-Refresh bei Facebook und Instagram: Man liest gerade etwas, geht kurz aufs Klo oder holt sich was zu trinken – zack, beim Zurückkommen ist alles weg, neu geladen, alles futsch. Warum? Werbung natürlich! Neue Impressionen = neue Einnahmen. Ob ich das will oder nicht, spielt keine Rolle.
Ganz ehrlich:
Da kann ich gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte.
Ich habe keine Lust, mich in ein Korsett zwängen zu lassen. Keine Lust, nach Algorithmen zu leben, nur damit andere Geld verdienen. Die Werbung geht mir am Arsch vorbei. Wenn ich mal wieder richtig bockig bin, wird jede Anzeige konsequent weggeklickt.
Und ja – bei Instagram kann man sich immerhin nur die Beiträge von Favoriten anzeigen lassen. Nutze ich viel zu selten. Sollte ich vielleicht öfter.
Was also tun, sprach Zeus?
Ich habe meine eigenen Seiten. Und die will ich natürlich bekannt machen. Klar – Social Media ist dafür fast alternativlos. Aber geht es auch anders?
Am liebsten würde ich Facebook und Instagram komplett den Rücken kehren.
Aber dann verliere ich auch den Kontakt zu vielen Menschen, die mir wichtig sind.
Mit einem Fuß im Feuer
Ich will raus. Raus aus diesem System, das mir sagt, was ich zu denken habe.
Das mir vorgaukelt, kostenlos zu sein – und doch an jeder Ecke nach meiner Aufmerksamkeit giert wie ein Süchtiger auf Entzug.
Ich will nicht tanzen nach dem Takt von Facebook, Instagram und Co.
Und doch … ich bin noch da.
Warum?
Weil ich nicht schweigen will.
Weil ich etwas zu sagen habe.
Weil ich Bilder zeigen will, die berühren, und Gedanken teilen will, die nicht in Emojis passen.
Und ja – ich weiß, das ist ein Widerspruch.
Ich nutze ein System, das ich ablehne.
Ich nähre eine Plattform, die mich aussaugen will.
Ich will nicht Teil davon sein – und benutze es trotzdem.
Ist das Doppelmoral?
Vielleicht.
Aber es ist auch Realität.
Und irgendwo dazwischen ist der einzige Weg, den ich gehen kann: bewusst, kritisch, laut.
Nicht angepasst, nicht bequem.
Nicht schweigend – und nicht schweigend zustimmend.
Ich gebe nicht klein bei. Ich spiele nicht mit – aber ich nutze das Spielbrett, solange ich es für meine Botschaft brauchen kann.
Ist das bequem?
Nein, es ist anstrengend!
Ist das ehrlich?
Verdammt ja!
Denn Rebellion heißt nicht, sich komplett zu verweigern.
Rebellion heißt, nicht zu kapitulieren, auch wenn du das Spielfeld betrittst.
Also bleibe ich. Mit einem Fuß im Feuer, aber dem Blick auf den Horizont. Eine Gradwanderung, zwischen „ich mach mein eigenes Ding“ und „Anpassung“.
Und ich brenne lieber ein bisschen – als dass ich mich komplett auslösche.
Ein paar interessante Links dazu
- Taz.de – Ende der Faktenchecks bei Meta Diensten
- AP Verlag – Immer mehr kehren den sozialen Medien den Rücken
- Heise – Statistik der Woche – Warum sich Nutzer von Social Media abwenden
- Wikipedia – Kritik an Facebook
- Netzpolitik – Vertuschte Skandale, Facebook ist einfach nicht zu trauen
- N-TV – Wo sind die Alternativen zu X/Instagram und Facebook
- Alexandra Polunin – Von Social Media zu komplett ohne…
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