Tierleid I – Tiere, fühlende Lebewesen
Tiere sind Lebewesen, zwei Augen, zwei Ohren, vier Gliedmaßen, ein Herz, eine Nase.
Sie atmen wie wir, spüren wie wir, leiden wie wir.
Sie sind wie wir, und wir sind wie sie!!!
Und warum sprechen wir Ihnen diese Gefühle ab? Um uns nicht rechtfertigen zu müssen wie wir mit Ihnen umgehen?
Um nicht hinsehen zu müssen, es ist ja nur ein Tier!
Warum schauen wir weg?
Warum ich darüber schreibe?
Weil jedes Lebewesen – so unterschiedlich es sein mag – auch irgendwie wie wir ist.
Es wird geboren, wächst auf, friert, wärmt sich, fühlt Schmerz. Es äußert ihn – ob durch ein Quieken oder ein „Aua“, spielt keine Rolle.
Tiere haben Charakter. Wer sich mit einer Art länger beschäftigt, sieht das. Sie sehen unterschiedlich aus, verhalten sich unterschiedlich, reagieren unterschiedlich.
Wie wir.
Und alles, was irgendwie wie wir ist, verdient Respekt!
Ich sehe Menschen die Tiere quälen.
Ich sehe Menschen die Tiere vernachlässigen.
Ich sehe Massentierhaltung.
Ich sehe Menschen die Tiere zum Spaß töten.
Familien unter den Tieren
Wir kennen sie alle: die Bilder von Tierbabys. Und ich höre sie in meinen Ohren – die Ausrufe: „Ohhh, wie süß!“
Wenn Tiermütter ihre Jungen abschlecken, sie rufen, sie säugen.
Ich durfte es erleben: eine Ricke, die ihr Kitz herbeirief, es säugte – eine stille, zärtliche Szene.

Und dann?
Füchse zum Beispiel – in unseren Breitengraden gibt es kaum Familien. Warum? Weil die Eltern erschossen werden. Fähen ziehen ihre Welpen alleine groß. Wird die Mutter getötet, verhungern die Jungen.
In den Alpen beobachtete man eine Fuchsfamilie über längere Zeit – und siehe da: auch bei Füchsen gibt es Familienverbände, wenn man sie nur lässt. (Info zum Film unter dem Beitrag)
Eine andere Szene: Eine Wildkamera filmt einen Rehbock mit zerschossenem Unterkiefer. (Link unter dem Beitrag)
Er versucht zu trinken. Oder vielleicht, seine Wunde zu kühlen.
Beides wird ihm nicht helfen. Wenn ihn niemand erlöst, wird er elendig verhungern.
Er leidet.
Und was tun wir?
Und Leid ist nicht abstrakt – es ist real, fühlbar, sichtbar.
Weil es weh tut. Weil es unbequem ist.
Was im Wald geschieht, bleibt im Wald – so wollen es viele. So wird es uns auch verkauft.
Manche nennen es „Naturnutzung“, andere „Hege“ – Worte, die beschönigen, was oft reines Leid ist.
Doch Verdrängung macht das Leid nicht kleiner. Nur uns tauber.
Und manchmal frage ich mich,
ob wir nicht längst vergessen haben, was natürliches Verhalten überhaupt ist.
Kühe, die nie eine Wiese sehen –
Kinder, die wir mit sechs Jahren zwingen, täglich acht Stunden still zu sitzen.
Beide müssen sich einfügen, funktionieren, gehorchen.
Und wenn sie es nicht tun, werden sie krank. Oder „verhaltensauffällig“.
Wir kennen alle diese Video´s
Kühe, die nach dem Winter das erste Mal wieder auf die Weide dürfen – wie sie rennen, springen, tanzen.
Ein Zirkuspferd, das freigekauft wird, und das erste Mal wieder Gras unter den Hufen spürt.
Hühner, die nach Jahren in Käfigen vorsichtig den ersten Schritt ins Freie setzen.
Manchmal zögerlich, manchmal wild, aber immer: lebendig.
Diese Tiere feiern das Leben.
Sie zeigen Freude. Neugier. Übermut.
Und doch tun wir so, als könnten sie all das nicht empfinden.
Vielleicht, weil es unbequem wäre, das anzuerkennen.
Vielleicht, weil wir dann unser Handeln infrage stellen müssten.
Aber wenn wir hinsehen – wirklich hinsehen –
dann merken wir, wir teilen mehr mit ihnen, als wir denken. Und das allein verdient Respekt.
Ich möchte hier auf ein Video aufmersam machen:
Dominion (YouTube LInk findest Du unten)
Auch wenn dieses Video in einem anderen Land spielt, weit weg ist, findet dies auch bei uns statt, genauso, im Verborgenen, es wird unter den Tisch gekehrt.
Und am Ende bleibt die Frage:
Was tun wir hier eigentlich?
Wir sehen die Bilder von Organisationen wie Tiersoko, Animals‘ Angels oder Menschen für Tierrechte und viele viele mehr.
Wir sind empört, spenden vielleicht.
Im nächsten Supermarkt schlägt die Amnesie voll zu, und wir kaufen die abgepackte Wurst für 99 Cent, oder das abgepackte Würstchen für den Webergrill
Ich oute mich:
Ich bin kein Veganer. Nicht einmal Vegetarier.
Ich kaufe nicht die billigste Wurst, und Tierische Produkte mit bedacht – aber machen ein paar Cent mehr wirklich einen Unterschied?
Vielleicht für mein Gewissen. Aber nicht für das Tier.
Wenn ich Fleisch kaufe, dann vom Bauern oder Metzger meines Vertrauens, und absolut in Maßen.
Doch was da im Hintergrund passiert, weiß ich auch nicht.
Die Wahrheit erzählt einem niemand freiwillig.
Was bleibt, ist ein Ringen.
Ein Ringen um Verantwortung, um Ehrlichkeit, um Veränderung.
Nicht perfekt.
Aber vielleicht aufrichtig.
„Es geht nicht darum, alles zu ändern. Aber es geht darum, etwas zu ändern – und damit anzufangen, nicht mehr wegzusehen.“
Wenn du mehr erfahren möchtest – hier einige Links, die zeigen, was sonst verborgen bleibt:
- Dominion (ganzer Film, deutsche Fassung) – eine eindrucksvolle Doku über die Realität in der Tierindustrie
(Achtung!!! Verstörende und gewalttätige Inhalte) - Marc Bekoff – Verhaltensökologie, Emotionen bei Tieren
er hat viele Bücher über Tiere und Gefühle veröffentlicht. - Clan der Füchse – eine wunderbare Doku über eine Fuchsfamilie im Gran Paradiso
- marcoslrua – Naturschützer, Liebhaber des Lebens, der Artenvielfalt und insbesondere der Wölfe.
(Achtung!!! Verstörender Inhalt, Rehbock ohne Unterkiefer) - Ethikrat – Stellungnahme zum Thema Massentierhaltung
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